Kastanienroute

Portugal

Portugal ist ein Land der Kontraste. Seine geographische Lage - im Südwesten Europas gelegen, durch Gebirge von Spanien getrennt und dem Atlantik zugewandt - hat die Geschichte des Landes entscheidend mitbestimmt. Fremde Menschen kamen ins Land, und die Portugiesen selbst fuhren über die Meere in fremde Länder. Die verschiedenen Einflüsse haben auch auf den Speisekarten ihre Spuren hinterlassen.

Die Fischerei bestimmt an der Algarve, dem südlichsten Küstenstreifen Portugals, den Lebensrhythmus vieler Menschen. Noch vor Sonnenaufgang legen die Küstenfischer ab. Auf dem Meer werden die kilometerlangen Netze ausgeworfen und erst wieder eingezogen, wenn die Sonne über dem Horizont steht. Mal gibt es einen reichen Fang, mal ist nur wenig im Netz. Auch das, was sie fangen, wechselt von Tag zu Tag. Nur eines bleibt gleich: das Meeresgetier, das Mittags und Abends auf den Tisch kommt, ist wirklich immer frisch. Die Fischgerichte der Algarve haben den besonderen Geschmack des Meeres.

Für Romantiker ist die westliche Felsalgarve das richtige Ziel. Die Ponta da Piedade, was so viel bedeutet wie Brücke des Erbarmens, liegt nur zwei Kilometer südlich von Lagos. In der atemberaubenden Steilküste gibt es viele Grotten, Schluchten und geschützte Buchten mit Sandstränden. Die Klippen aus Kalk- und Tonfelsen leuchten golden in der Sonne und vor der Küste ragen Felsformationen aus dem blau-grünen Atlantik. Leider hat die Sache mit der Romantik einen Haken: Schon längst hat sich herumgesprochen, dass die Algarve die schönste Küste Europas hat und Einsamkeit und Idylle findet man nur noch in der äußersten Nebensaison und an besonders schwer zugänglichen Plätzen.

In den Naturparks und Naturschutzgebieten kann man von Hochständen aus diese Tierarten beobachten - vom Vogel bis zum Luchs. Bei Wanderungen auf ausgeschilderten Wanderwegen, beim Reiten und auf Fahrradtouren oder aber mit dem Boot kann man die vielseitige Natur in Portugal erkunden. Genauso wie in der Tierwelt finden Sie geschützte Pflanzenarten. Da sie vom Aussterben bedroht sind, werden die verschiedensten Schutzmaßnahmen getroffen. Bei Ihrem Besuch finden Sie einen Rahmen, der Sie sicherlich zu einem Verhaltenskodex führt und zur Wachsamkeit aufruft. Dieser ermöglicht Ihnen, den Kontakt mit der Bevölkerung, der Landschaft und der Pflanzen- und Tierwelt zu genießen, die einmalig auf der Welt sind.

Madeira, diese schöne Insel, die 700 km von Casablanca und 900 km von Lissabon entfernt liegt, wurde von dem portugiesischen Seefahrer João Gonçalves Zarco entdeckt. Bald darauf war sie Zwischenstation für die Karavellen, die die Meere auf ihrer Fahrt in die fernen Länder des Orients durchsegelten. In Funchal, der Inselhauptstadt, ist es gut möglich, dass Sie auf bekannte Gesichter stossen, denn viele berühmte Leute haben schon früh entdeckt, dass dies der ideale Ort ist, um einen entspannten Urlaub zu verbringen. Ergänzt werden die Angebote dieses klassischen Ferienortes, der über einer weiten, geschützten Bucht liegt, durch vielfältige kulturelle Veranstaltungen und rauschende Feste gehören, die einiges von der Geschichte der Insel offenbaren.

Die Geschichte Portugals ist eng mit der spanischen Geschichte verbunden. Nachdem das Gebiet im zweiten Jahrhundert v. Chr. Teil der römischen Provinz Lusitania war und im fünften Jahrhundert n. Chr. die Westgoten die Herrschaft übernahmen, herrschten vom achten bis zum 13. Jahrhundert die muslimischen Mauren auf der ganzen iberischen Halbinsel. Erst im 13. Jahrhundert gelang es, die Mauren endgültig zurückzudrängen. Im 14. Jahrhundert begann die portugiesische Entdecker- und Eroberungsära. Portugal wurde zur größten Kolonialmacht der Welt.

1811 wurde Portugal zur Republik, was aber dennoch keine innere Ruhe brachte. 1926 begann die Zeit der Militärdiktaturen mit wechselnden Regierungschefs. Die ersten Parlamentswahlen fanden 1976 statt. Seit 1986 ist Portugal Mitglied der Europäischen Union.

Sie ist die bekannteste und die am meisten besuchte portugiesische Region. Das angenehme Wetter zu jeder Jahreszeit und die Sandstrände ziehen das ganze Jahr über Touristen an, mit allen auch negativen Effekten. Die Algarve lässt sich in vier Gebiete einteilen. Die Region im Osten von Faro bis zur Grenze Spaniens bietet einen ruhigen Küstenabschnitt mit Stränden, Salzsümpfen und Lagunen. Hier liegen mit Tavira, Olhão und Faro hübsche kleine Orte, die einen Besuch lohnen.

Westlich von Faro liegen die Haupttouristenzentren der Region: Albufeira, Praia da Rocha und Lagos. Die dritte Region, hinter Lagos beginnend, hat eine wilde und felsige Küste. Landeinwärts schließt sich der vierte Algarveteil an, der weitgehend unberührt ist, die Serra de Monchique. Hier gibt es kleine Landgüter und entlegene Dörfer. Neben Oliven-, Feigen-, Quitten- und Johannisbrotbäumen wachsen auch Orangen- und Mandelbäume.

Die Inselgruppe Madeira liegt im Atlantischen Ozean, etwa auf dem gleichen Breitengrad wie Casablanca. Auf der mit 740 Quadratkilometern größten Insel, Madeira, die zu zwei Drittel Naturschutzgebiet ist, leben zirka 280.000 Einwohner.

Die "Insel des ewigen Frühlings" lockt selbst im Dezember mit frühlingswarmer Luft, immergrünen Tälern und blumenbewachsenen Hängen zahlreiche Urlauber und Besucher an. Apropos Besucher; auch Winston Churchill, Kaiserin Elisabeth von Österreich, Gregory Peck, John Huston und George Bernard Shaw konnten sich der Faszination der Insel nicht entziehen.

Portugal ist eines der reichsten Länder Europas an Naturschätzen. Eine ausgedehnte Fläche des Landes steht wegen der vielfältigen Fauna und Flora und der Erhaltung der Sitten und Bräuche der einheimischen Bevölkerung unter Naturschutz. Diese Gebiete haben die Bezeichnung Naturpark, Naturreservat Landschaftsschutzgebiet und klassifiziertes Gebiet.

Jedes dieser Gebiete hat seine eigenen Merkmale. Durch die Ausdehnung des Territoriums, die umgebende Landschaft, die geographischen und klimatischen Besonderheiten und folglich die Artenvielfalt ist jedes einzigartig. Die einheimische Bevölkerung hat im ganzen Land die alten Sitten und Bräuche erhalten.